Ernährungslexikon

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Adipositas

Adipositas, auch als Fettsucht bezeichnet, ist die höchste Stufe von Übergewichtigkeit. Ein Hund gilt als übergewichtig, wenn er mehr als 10% Körpermasse gegenüber dem Durchschnitt gleich großer und anatomisch ähnlich gebauter Hunde seiner Rasse hat. Der Körperfettgehalt liegt bei übergewichtigen Hunden bei 30-40% des Körpergewichts, bei normalgewichtigen bei 10-20%.

Die Ursachensind zwar vielfältig und liegen wie bei allen Eigenschaften und Krankheiten z.T. in den Erbanlagen, zum anderen Teil in den Umweltbedingungen begründet. Grundsätzlich aber verfetten Hunde, wie auch Menschen, immer dann, wenn sie über längere Zeit mehr Energie aufnehmen als sie verbrauchen. Kastrierte Hunde benötigen 10-20% weniger Energie als nicht kastrierte.


Alleinfutter

Alleinfutter sollen bei ausschließlicher Verfütterung alle Nahrungsbedürfnisse des Hundes erfüllen. Es gibt unterschiedliche Arten:

- Trockenalleinfutter
- Feuchtalleinfutter
- Halbfeuchte Alleinfutter

Den auf die Futtertrockensubstanz bezogen höchsten Nährstoffgehalt haben die Feuchtfutter, die auch als Nassfutter bezeichnet werden und zumeist in Dosen angeboten werden. Da Trockenfutter infolge des niedrigen Wassergehalts fünffach höher konzentriert ist, erhält der Hund viel schneller zu hohe Mengen an Nährstoffen und vor allem an Energie. Hunde ziehen häufig Feuchtfutter dem Trockenfutter vor. Aus Kostengründen und wegen der einfacheren Handhabung wird – insbesondere für große Hunde – aber dennoch häufig Trockenfutter verwendet.


Allergien
Anzeichen einer Allergie können Hautveränderungen, aber auch anhaltende Magen-/Darmerkrankungen sein.

Ungefähr 10-20% aller Hunde reagieren allergisch auf Umwelteinflüsse, davon aber nur ca. jeder Dritte Hund auf bestimmte Zutaten im Futter. Futtermittelallergien werden am häufigsten von Eiweißträgern wie z.B. bestimmten Fleischsorten oder auch Milchprodukten im Futter ausgelöst.

Allergische Reaktionen sind ein anhaltendes Problem. Sollte Ihr Hund für ein oder zwei Tage an z.B. Durchfall leiden, so muss dies nicht gleich eine Allergie bedeuten. Bei länger anhaltenen Symptomen sollten Sie allerdings Ihren Tierarzt aufsuchen.

Zur Eingrenzung bzw. Feststellung der auslösenden Stoffe einer Futtermittelallergie werden spezielle Futter mit nur einer Eiweißquelle angeboten, die der Hund bis dahin noch nicht aufgenommen hat (z.B. sortenreines Straußen- oder Pferdefleisch).

Wer mehr über das Thema Allergien erfahren möchte, sollte einen Blick in das Buch von Dr. Volker Wienrich "Hautkrankheiten und Allergien beim Hund" werfen.

Siehe hierzu auch Futtermittelunverträglichkeiten und Getreide


Alter

Die Lebenserwartung von Hunden hängt von den Erbanlagen und verschiedensten Umwelteinflüssen ab. Dazu gehören Belastung, Haltung, Pflege, tierärztliche Versorgung und insbesondere auch die Ernährung.

Kleine Hunde werden i.d.R. älter als große Hunde. Grund dafür ist die bessere Versorgung der einzelnen Organe, so dass sie länger physiologisch arbeiten können.

Wie bei den Menschen ist auch bei den Hunden die Lebenserwartung in den letzten 30 Jahren gestiegen, bei Hunden um ca. 25%. Für diese Entwicklung sind die bessere medizinische Versorgung und das im Durchschnitt qualitativ besser gewordene Futter wesentliche Gründe.


Aminosäuren

Siehe Eiweiß


Appetit

Appetit ist das Verlangen nach Futter. Der Begriff wird oft mit Hunger gleichgesetzt, ist aber durchaus nicht das Gleiche. Im Gehirn gibt es sowohl ein Hungerzentrum als auch ein Sättigungszentrum. Diese Zentren werden von vielen Stoffwechselfaktoren und von Nerven und Hormonen beeinflusst.

Allerdings gibt es Hunde, bei denen diese natürlichen Regulationsmechanismen nicht ausreichend funktionieren, so dass Appetit auftritt, ohne dass Hunger vorhanden ist. Ein Problem, das durchaus nicht nur Hunde betrifft und das Übergewicht bis zur Fettsucht (Adipositas) zur Folge haben kann.

Neuerdings werden sogar den Appetit steigernde Enzyme für die Futtermittelindustrie entwickelt (Der Spiegel, Ausgabe 38/2009).


Appetitlosigkeit

Vorübergehender oder anhaltender Appetitmangel kann eine ganze Reihe unterschiedlicher Ursachen haben. Die Schmackhaftigkeit des Futters ist einer der wichtigsten Faktoren. Insbesondere fett- und eiweißreiches Futter wird gern gefressen. Oft fressen Hunde ein neu angebotenes Futter einige Tage lang besonders gern und reichlich. Danach normalisiert sich die Futteraufnahme wieder.

Umgekehrt kann es aber auch Probleme geben, wenn ein neues, ungewohntes Futter angeboten wird. Das Futter wird u.U. zunächst abgelehnt, nach wiederholtem Anbieten dann aber doch angenommen.

Läufige Hündinnen fressen deutlich weniger. Rüden reagieren ähnlich, wenn sie eine läufige Hündin wahrnehmen. Auch hohe Außentemperaturen und psychische Faktoren wie Abwesenheit des Herrchens führen häufig zu verringerter Nahrungsaufnahme.

Appetitlosigkeit tritt aber auch oft bei Erkrankungen von Mundhöhle, Magen, Darm oder schweren Allgemeinerkrankungen auf. Bei länger als 1-2 Tage andauernder Appetitlosigkeit sollten Sie einen Tierarzt um Rat fragen.


Aromen

Zutaten im Hundefutter entfalten Aromen, die der Hund riechen, aber auch schmecken kann. Zu unterscheiden sind hierbei


- natürliche Aromen wie z.B. der Geruch und Geschmack von Fleisch, aber auch geschmacksverstärkende Substanzen wie Zucker oder Salz und
- künstliche Aromen, die gezielt zugesetzt werden, um den Geschmack und/oder den Geruch des Futters aufzuwerten.

Siehe auch Geschmacksverstärker


Arthrose

Arthrose ist das häufigste Gelenkproblem beim Hund. Sie ist eine chronische Entzündung und damit eine fortschreitende Erkrankung, bei der der Gelenkknorpel zunehmend zurückgebildet wird und höckerige Knochenzubildungen im Gelenk auftreten.

Arthrose ist die Folge vorangegangener anderer Erkrankungen und wird vor allem bei älteren Hunden durch die entsprechenden Symptome sichtbar. Hunde mit Arthrosen zeigen Steifheit und Lahmheit nach dem Aufstehen. Die Symptome werden bei Bewegung besser. Nach längerer stärkerer Belastung und erneutem Ausruhen werden sie schlimmer. Später haben Hunde ständig Schmerzen und zeigen anhaltende Lahmheiten.

Zur Therapie werden insbesondere entzündungs- und schmerzhemmende Mittel oder Kortisonpräparate eingesetzt; beide können ernsthafte Nebenwirkungen haben, sie dass sie nur unter tierärztlicher Kontrolle eingesetzt werden sollten. Eine Physiotherapie kann bei der Behandlung sehr nützlich sein.


Ausgewogenheit

Ausgewogenheit meint die ernährungsphysiologisch optimale Kombination von Zutaten eines Mischfutters für den jeweiligen Zweck – insbesondere bei Alleinfutter. Die Ausgewogenheit des Futters ist wichtig für eine gesunde Ernährung des Hundes. Ein Zuwenig an Energie und Nährstoffen kann sich langfristig genauso nachteilig auf die Gesundheit des Hundes auswirken wie ein Zuviel.

Ein Zuviel Energie führt leicht erkennbar zu Übergewicht und insbesondere bei Junghunden zu Skeletterkrankungen.

Eine Nährstoff-Fehlversorgung ist oft schwieriger zu erkennen, wirkt sich aber auf die Lebensfreude und die Leistungsfähigkeit des Hundes aus.

Ausgewogenheit ist nicht mit einem großen Angebot an unterschiedlichen Geschmacksvarianten gleichzusetzen: "mit Lamm", "mit Ente", ausgefallene Zutaten wie Kürbis, Beeren oder Kräuter wie Basilikum etc. machen allein noch kein ausgewogenes Futter aus – entscheidend für eine ausgewogenen Ernährung ist die optimale Kombination aller Makro- und Mikronährstoffe in jeder Futterration.

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Bäckereierzeugnisse

Dazu gehören Erzeugnisse der Backwarenproduktion wie z.B. Brot und Teigwaren. Sie werden in einigen Futtermitteln als relativ preisgünstiger Rohstoff eingesetzt, sind aber für den Hund eine häufig schlecht verdauliche Zutat und enthalten zu viel Kohlenhydrate und damit auch Energie.


Ballaststoffe

Ballaststoffe gehören größtenteils zu den Kohlenhydraten, können aber nicht durch die Verdauungsenzyme des Hundes verwertet werden, d.h. sie sind unverdaulich. Ballaststoffe werden auch als Rohfaser bezeichnet. Ballaststoffe sind wichtig für den Nahrungstransport im Darm und fördern die Darmperistaltik, d.h. die Beweglichkeit bzw. Motorik des Darms.

Der Mindestanteil an Rohfaser sollte bei 1-1,5% der Futtertrockensubstanz (FTS) liegen. Mehr als 3% Rohfaser in der FTS führen dazu, dass die Verdaulichkeit der Ration zurückgeht. Diese Tatsache wird bis zu einem gewissen Grad bei der Zusammenstellung von Diäten für übergewichtige Hunde genutzt.

Ein Übermaß oder auch ein plötzlicher Wechsel der Rohfaserbestandteile kann Durchfall und (besonders bei einem hohen Anteil von Oligosacchariden aus eiweißreichen Pflanzen wie Bohnen und Erbsen) Blähungen hervorrufen.


BARF

BARF tauchte das erste Mal in Amerika als Abkürzung für Born Again Raw Feeders und „Bones And Raw Foods“ auf. In Deutschland hat sich „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“ als Bezeichnung durchgesetzt.

Immer mehr Hundehalter begeistern sich zur Zeit für diese Art der Fütterung. Optimal umgesetzt ist das Barfen sicher eine gute Ernährungsalternative. Bei falscher Durchführung und/oder schlechten Rohstoffen kann es jedoch zu Mangelerscheinungen und Krankheiten führen. Wer sich für das Barfen entscheidet, sollte sich also vorab genauestens informieren und seinen Tierarzt nach der richtigen Zusammenstellung des Futters für seinen Hund zu Rate ziehen.

Bitte verlassen Sie sich – Ihrem Hund zuliebe – nicht allein auf Ratschläge aus dem Internet oder von anderen Hundehaltern: Es kursieren mindestens genauso viele falsche wie richtige Aussagen.

Die Kanadierin Debbie Tripps, die BARF in den 90er Jahren publik machte, sagte nach mehreren Jahren Erfahrung mit BARF selbst, dass es kein Allheilmittel ist. Jeder sollte sich im Rahmen seiner Möglichkeit entweder für Rohfütterung oder ein hochwertiges Fertigfutter entscheiden.


Blähungen

Verstärkte Gasbildung tritt dann auf, wenn größere Mengen von Nährstoffen unverdaut in den Dickdarm gelangen oder eben nur dort verdaut werden können. Der Grund für Blähungen kann in der Futterqualität bzw. in einer schlechten Verdaulichkeit einzelner Zutaten im Futter liegen. Besonders ein zu hoher Anteil an Ballaststoffen kann eine Ursache sein.


Bohnen

Sie enthalten viel Eiweiß und Kohlenhydrate und bestehen neben Stärke auch aus weitgehend unverdaulichen Mehrfachzuckern, die erst im Dickdarm durch die Darmflora zerlegt werden. Dadurch können Verdauungsstörungen entstehen, die sich in weichem Kot und verstärkter Gasbildung zeigen.

Enthalten sind auch verschiedene Schad- und Bitterstoffe, die durch Kochen inaktiviert werden. Kochen erhöht auch deutlich die Verdaulichkeit. Erbsen und Bohnen können bis zu 5% in der täglichen Futterration enthalten sein.


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Calcium/Phosphor-Verhältnis

Die Calcium- und Phosphorversorgung ist besonders für heranwachsende Hunde von Bedeutung. Sie benötigen durch das Wachstum und die noch unzureichende Mineralisierung der Knochen große Mengen an Mineralstoffen im richtigen Verhältnis zueinander. Das optimale Calcium/Phosphor-Verhältnis für Welpen bzw. Junghunde liegt bei 2,0 zu 1,0. Der Bedarf an Calcium und Phosphor verändert sich mit dem Alter. Bei ausgewachsenen Hunden liegt das Verhältnis ungefähr bei 1,3 zu 1,0.


Cerealien

Cerealien ist der „neudeutsche“ Begriff für Getreide. Als Cerealien im Tierfutter können auch weitläufig Nebenprodukte aus anderen Industriezweigen wie z.B. Erdnussschalen auftauchen, die ernährungsphysiologisch oft von minderer Qualität und ein schlecht verwertbarer und günstiger Füllstoff im Futter sind.


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Deklaration

Die gesetzlichen Bestimmungen sind innerhalb der Europäischen Union weitgehend harmonisiert. In Deutschland gilt die Futtermittelverordnung, in Österreich das Futtermittelgesetz und in der Schweiz als Nichtmitglied der EU die „Richtlinien für die Herstellung und den Vertrieb von Fertignahrung für Heimtiere“.

Die Kennzeichnung findet man auf der Futterverpackung. Sie besteht aus der Produktaufmachung und der futtermittelrechtlich vorgeschriebenen Deklaration. Beides muss deutlich voneinander getrennt sein.

Zur Produktaufmachung gehören der Marken- oder Produktname, die Bezeichnung (geeignet für Tierart, ggf. Altersgruppe), sowie dem Produktimage dienende Angaben (z.B. Siegel eines unabhängigen Warentests).

Die vorgeschriebene Deklaration beinhaltet:

  • Bezeichnung des Produkts (Verwendungszweck, z.B. Alleinfutter oder Ergänzungsfutter; Tierart und gegebenenfalls Altersgruppe, für die das Futter bestimmt ist)
  • Gehalte an Inhaltsstoffen (z.B. Rohprotein, Rohfett)
  • Zusammensetzung aus Einzelfuttermitteln (z.B. Fleisch, Getreide)
  • Nettogewicht (Inhalt ohne Verpackung)
  • Mindesthaltbarkeit und Bezugsnummer
  • Hinweise für die sachgerechte Verwendung
  • Name und Anschrift des Herstellers bzw. des verantwortlichen Inverkehrbringers
  • Weitere Informationen finden Sie unter „Etiketten-ABC“.


Diätfuttermittel

Bei Diätfuttermitteln handelt es sich um Mischfuttermittel, die sich durch ihre Zusammensetzung oder Herstellungsweise sowohl von gängigen Futtermitteln als auch von Fütterungsarzneimitteln deutlich unterscheiden. Sie sind dazu bestimmt, besondere ernährungsphysiologische Bedürfnisse zu decken. Für Diätfuttermittel dürfen die Krankheiten angegeben werden, bei deren Behandlung sie eingesetzt werden. Außerdem gibt es eine erweiterte Deklarationspflicht. So müssen z.B. bestimmte Inhaltsstoffe, die für den Diätzweck entscheidend sind, konkret angegeben werden (z.B. Natriumgehalt einer Herzdiät, Phosphorgehalt einer Nierendiät usw.).


Durchfall

Weicher, dickbreiiger, dünnbreiiger oder sogar wässriger Kot tritt beim Hund relativ oft auf. Dafür kommt eine ganze Reihe von möglichen Ursachen in Frage wie z.B. eine unzureichende Funktionsfähigkeit der Verdauungsorgane, Infektionen, Parasiten, Aufnahme unverträglicher Stoffe, allergische Reaktionen oder Fehler in der Fütterung (Futterzusammensetzung, Qualität, Fütterungstechnik). Auch Angst, Aufregung und andere psychische Ursachen können Durchfall auslösen.

Fütterungsbedingte Durchfälle verschwinden nach Wechsel des betreffenden Futters sehr schnell. Dagegen können durch Infektionen hervorgerufene Durchfallerkrankungen zu schweren Allgemeinerkrankungen führen (z.B. Parvovirose). Auch Parasiten im Darm können massive Durchfälle und nachfolgende, teils lebensbedrohliche Symptome hervorrufen (z.B. starker Wurmbefall bei Welpen).

Bei akutem Durchfall wird zunächst über 1-2 Tage kein Futter gegeben. Der Hund muss unbedingt ständig frisches Wasser zur freien Verfügung haben. Wenn nach entsprechender Behandlung der Durchfall aufgehört hat, wird leicht verdauliches Futter in mehreren kleinen Portionen verabreicht. Geeignet sind mageres Geflügelfleisch. Wegen der Verluste an B-Vitaminen bei Durchfall ist deren Ergänzung besonders wichtig.


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Eier und Eiprodukte

Eier enthalten vor allem Protein und Fett, sind im gekochten Zustand gut verdaulich und werden gern gefressen. Auch der Gehalt an essenziellen Fettsäuren, Vitaminen und Spurenelementen ist hoch. Kalzium ist im Ei nur minimal, dafür aber in der Eierschale reichlich vorhanden.

Größere Mengen an rohen Eiern sollten nicht verfüttert werden, da ein im Eiklar enthaltener Trypsin-Hemmstoff die Eiweißverdauung stört. Das dort ebenfalls vorhandene Avidin bindet das Vitamin Biotin, so dass entsprechende Mangelerscheinungen schnell auftreten können. Durch Kochen werden beide Stoffe inaktiviert.


Einzelfuttermittel

Die Definition im Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) lautet: "Einzelne Stoffe, mit Futtermittel-Zusatzstoffen oder ohne Futtermittel-Zusatzstoffe, die dazu bestimmt sind, in unverändertem, zubereitetem, bearbeitetem oder verarbeitetem Zustand an Tiere verfüttert zu werden; ausgenommen sind Stoffe, die überwiegend dazu bestimmt sind, zu anderen Zwecken als zur Tierernährung verwendet zu werden; den Einzelfuttermitteln stehen einzelne Stoffe gleich, die zur Verwendung als Trägerstoffe für Vormischungen bestimmt sind." (§ 3 Nr. 11 LFGB).

Vereinfacht versteht man darunter Grundstoffe, die nur aus einer Zutat bzw. Sorte wie z.B. Fleisch, Fisch, Gemüse, Knochen, Kartoffel, Getreide bestehen. Darunter fallen auch z.B. Kauknochen, wenn sie nur aus einem Grundstoff wie Rinderhaut bestehen.


Eiweiß (Protein)

Eiweiße sind große Moleküle, die aus kettenförmig miteinander verbundenen Aminosäuren bestehen. Es gibt 25 Aminosäuren, von denen 12 essentiell (unentbehrlich) sind, d. h. sie können vom Hund nicht selbst aufgebaut werden (Histidin, Lysin etc.). Proteine erfüllen viele Aufgaben:

- Gewebeaufbau, besonders während des Wachstums und der Trächtigkeit
- sie ersetzen Zellen und Gewebe
- sie synthetisieren Enzyme, Hormone u. a.
- und sie sorgen für die Energieproduktion.

Es sollte weder ein Eiweißmangel noch ein zu großer Eiweißüberschuss durch die Fütterung entstehen. Futter mit zuwenig Protein wird von Hunden nicht gern gefressen. Es macht sie wegen der unzureichenden Funktionsfähigkeit des Immunsystems anfälliger für Infektionen. Typisch für Eiweißmangel sind auch ein stumpfes, brüchiges Fell, übermäßige Verhornung und Pigmentverluste in der Haut. Welpen entwickeln sich bei Eiweißmangelfütterung nur unzureichend.

Über die Auswirkungen einer Eiweißüberversorgung gibt es unterschiedliche Auffassungen. Insbesondere bei Verfütterung großer Mengen minderwertiger Eiweiße tritt häufig Durchfall auf.

Siehe hierzu auch Fleischanteil und Rohprotein


Energiebedarf

Der Energiebedarf des Hundes lässt sich am genauesten in Abhängigkeit von der Körperoberfläche berechnen. Große Hunde benötigen je kg Körpermasse (KM) weniger Energie als kleine Hunde. Die Wärmeverluste sind bei kleinen Hunden relativ höher. Ältere Hunde (je nach Körpermasse ab ca. 5.-8. Lebensjahr) brauchen im Allgemeinen weniger Kalorien zur Erhaltung, da sie meist weniger aktiv sind, die Muskelmasse verringert und der Körperfettanteil erhöht ist.

Eine ganze Reihe von Veränderungen des Energiebedarfs sind auch durch Rasse, Temperament, Bewegungsintensität, Trächtigkeit, Milchproduktion, Wachstum, Haltungsbedingungen oder durch Krankheiten möglich.


Erbrechen

Erbrechen von Nahrung kommt beim Hund nicht selten vor. Es ist ein gut entwickelter Schutzreflex, kann aber auch ein Symptom ernsthafter Erkrankungen sein. Zu den wichtigsten gehören Erkrankungen des Magens, des Darms, der Speiseröhre und des Rachens, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und der Nieren. Die genannten Organe können z.B. durch Infektionskrankheiten, Parasiten, Aufnahme von Fremdkörpern, unverträglichen Futtermitteln oder giftigen Substanzen geschädigt werden.

Bei manchen Hunden können auch psychische Ursachen zu häufigerem Erbrechen führen. Allergisch bedingte Krankheiten des Magen-Darm-Systems können bei entsprechend veranlagten Hunden zu anhaltendem Erbrechen führen. In jedem Fall sind die baldige Ermittlung der Ursache und der Ausschluss von solchen akut lebensbedrohenden Erkrankungen wie z.B. Darmverschluss oder Nierenversagen entscheidend.

Die therapeutischen Maßnahmen richten sich nach der jeweiligen Ursache. In einfachen Fällen genügt ein Nahrungsentzug für 1-2 Tage, verbunden mit entsprechender Medikamentengabe. Liegen Organerkrankungen vor, so müssen natürlich diese behandelt werden. Fremdkörper oder andere den Verdauungsweg verschließende Ursachen machen meist einen möglichst schnellen chirurgischen Eingriff erforderlich.


Erbsen

Sie enthalten viel Eiweiß und Kohlenhydrate und bestehen neben Stärke auch aus weitgehend unverdaulichen Mehrfachzuckern, die erst im Dickdarm durch die Darmflora zerlegt werden. Dadurch können Verdauungsstörungen entstehen, die sich in weichem Kot und verstärkter Gasbildung zeigen.

Enthalten sind auch verschiedene Schad- und Bitterstoffe, die durch Kochen inaktiviert werden. Kochen erhöht auch deutlich die Verdaulichkeit. Erbsen und Bohnen können bis zu 5% in der täglichen Futterration enthalten sein.


Ergänzungsfuttermittel

Wie der Name schon sagt, ist ein Ergänzungsfutter kein Alleinfutter und dient der Ergänzung von fertigen oder auch selbst zusammengestellten Futterrationen um einzelne (Einzelfutter) oder auch mehrere (Mischfutter) Komponenten. Es werden auch zahlreiche Vitamin- und Mineralstoffpräparate angeboten, deren unsachgemäßer Einsatz nicht unproblematisch ist. Die Zugabe solcher Mischungen ist bei Fütterung eines guten Alleinfutters unnötig und kann sogar zu Gesundheitsschäden führen.

Siehe hierzu auch Zufütterung und Ausgewogenheit


Erhaltungsbedarf

Der Erhaltungsbedarf ist der Energie- und Nährstoff-Mindestbedarf des Hundes unter „normalen“ Umständen, also ohne Berücksichtigung von z.B. Trächtigkeit, Krankheit etc.

Siehe hierzu auch Leistungsbedarf


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Farbstoffe

Färbende Substanzen werden in der Hundefutterproduktion eingesetzt, um das Futter für den Hundebesitzer optisch attraktiver zu machen. Dem Hund selbst ist die Farbe wahrscheinlich egal, da er ein anderes Farbspektrum sieht. Eingesetzt werden Karotinoide (aus Früchten), Zuckercoleur, aber auch synthetisch hergestellte Lebensmittelfarben.


Fertigfutter

Unter Fertigfutter versteht man im allgemeinen Futter, das dem Hund ohne weitere Zubereitung gefüttert werden kann. Fertigfutter ist nicht mit Alleinfutter zu verwechseln.


Fette, Fettsäuren

Fette enthalten mehr als doppelt so viel Energie wie Eiweiße oder Kohlenhydrate.

Hunde haben eine sehr hohe Verdauungskapazität für Fette und vertragen bis zu 50% Fettanteil im Futter. Die Funktionen der Fette im Körper sind vielfältig. Sie sind z.B. als Phospholipide wichtige Zellbestandteile. Außerdem sind sie bedeutender Energielieferant, gleichzeitig auch wichtigster Speicherstoff für Energie. Durch die hohe Energiekonzentration bestimmt der Fettgehalt wesentlich den Gesamtenergiegehalt des Futters.

Ein hoher Fettgehalt macht das Futter zugleich schmackhaft für den Hund. Die daraus resultierende Gefahr ist Übergewicht durch übermäßig angelegte Fettdepots. Besonders problematisch ist eine übermäßige Energiezufuhr bei jungen, schnell wachsenden Hunden großer Rassen wegen der möglichen Skelettschäden. Das Risiko einer zu fettreichen Fütterung ist bei Trockenfutter am höchsten, da schon relativ kleine Rationen große Mengen Energie enthalten können.

Hunde können bis zu 10g Fett pro kg Körpermasse täglich aufnehmen. Allerdings müssen die Mengen so gestaltet werden, dass der Energiegehalt nicht zu hoch ist und dass die übrigen Nährstoffe in der erforderlichen Menge in der Ration enthalten sind.

Siehe hierzu auch Öl, Speck und Omega-Fettsäuren


Feuchtfutter (Nassfutter)

Feuchtfutter wird auch als Nassfutter bezeichnet und in Dosen, Schalen, Kunstdarmschläuchen oder Folienbeuteln (Pouches) angeboten. Feuchtfutter gibt es als Alleinfutter wie auch als Ergänzungsfutter bzw. Einzelfutter. Der Wassergehalt liegt überwiegend bei ca. 80%. Dabei können 1-2% Unterschied im Wassergehalt schon wesentliche Auswirkungen auf den Futterwert haben. Der Energiegehalt der Futteroriginalsubstanz (FOS) liegt bei knapp einem Drittel des im Trockenalleinfutter vorhandenen. Vergleicht man aber die Futtertrockensubstanz (FTS), so ergibt sich ein höherer Rohaschegehalt, ein Rohproteingehalt von ca. 40% und ein Rohfettgehalt von ca. 22%. Auf die Originalsubstanz bezogen enthalten Feuchtfutter ca. 6-8% Rohprotein, 1-4% Rohfett, 1-2% Rohasche und 0,3-0,6% Rohfaser. Der Gehalt an schnell verfügbaren, einfachen Kohlenhydraten ist deutlich höher als z.B. im Trockenfutter.

Die gesetzlich vorgeschriebene Haltbarkeit von Feuchtfutter in Dosen liegt bei mindestens 24 Monaten.

Nähere Informationen finden Sie unter „Etiketten-ABC“.


Feuchtigkeit

Die Angabe der Feuchtigkeit bzw. des Feuchteghalts des Futters ist ein futtermittelrechtlich vorgeschriebener Bestandteil der Deklaration. Die Feuchtigkeit im Hundefutter gibt den Wassergehalt an. Trockenfutter enthält ca. 10%, Feuchtfutter überwiegend ca. 80% Feuchtigkeit. Insbesondere bei Feuchtfutter spielt der Wasseranteil des Futters eine große Rolle: Eine geringe Abweichung im Feuchtegehalt macht oft einen erheblichen Unterschied im Futternährwert aus, was Auswirkungen auf die benötigte, tägliche Futtermenge hat. Klar, denn die "festen" Zutaten wie Fleisch, Gemüse etc. haben einen höheren Nährwert für den Hund als Wasser. Dies sollten Sie auch beim Preisvergleich verschiedener Futtermarken berücksichtigen.

Nähere Informationen dazu im Menüpunkt „Etiketten-ABC“.


Fisch

Hunde mögen im Allgemeinen Fisch. Größere Gräten müssen entfernt werden. Fisch darf nur gekocht verfüttert werden, da Bakterien und Parasiten sonst gefährliche Gesundheitsprobleme verursachen könnten.

Auch das Vitamin B1 zerstörende Thiaminasen wird durch Kochen inaktiviert. Der hohe Gehalt an essenziellen Fettsäuren ist bei Fischen besonders hervorzuheben. Nachteilig ist der entstehende Körpergeruch des Hundes bei der Verfütterung hoher Anteile von Fisch.


Fleisch

Fleisch enthält vor allem Eiweiß, aber auch unterschiedliche Mengen Fett. Der durchschnittliche Wassergehalt liegt bei 70%. Der Fettgehalt schwankt stark, je nach Auswahl der Fleischstücke, Ernährungszustand und Alter des geschlachteten Tieres sowie Tierart zwischen 2 und 30%. Im Allgemeinen sind Geflügel-, Kaninchen- und Pferdefleisch relativ fettarm.

Hunde können nicht ohne gesundheitliche Schäden allein mit Fleisch gefüttert werden. Neben Defiziten an Vitaminen und Mineralstoffen ist auch der fehlende Rohfasergehalt nachteilig. Bei alleiniger Fleischfütterung setzen die Hunde deshalb schmierigen, übel riechenden Kot ab. Nach längerer einseitiger Fleischfütterung kommt es u.a. zu Skeletterkrankungen und Schilddrüsenfunktionsstörungen.

Ein auf einer Futtermittelverpackung angegebener hoher Wert an Rohproteinist nicht automatisch mit einem hohen Fleischanteil gleichzusetzen. Minderwertige, eiweißhaltige Zutaten tierischen Ursprungs oder auch pflanzliche Proteinextrakte z.B. aus Soja (die biologisch nicht so vollwertig wie tierische Eiweiße sind) spiegeln sich in diesem Wert ebenso wider.


Fleischanteil

Grundsätzlich ist Fleisch ein wichtiger Bestandteil in der Ernährung des Hundes und für viele ist ein hoher Fleischanteil im Futter ein Qualitätsmerkmal. Aber nicht möglichst große Menge an Fleisch im Futter ist entscheidend, sondern die Fleischqualität. Wichtig ist hochwertiges Eiweiß, das vor allem im Muskelfleisch vorkommt. Größere Mengen an minderwertigem Eiweiß belasten die Verdauungsorgane sowie die Leber und die Nieren des Hundes.

In der Deklaration müssen alle Zutaten im Futter nach absteigenden Gewichtsanteilen aufgelistet sein. Der auf der Verpackung angegebene Fleischanteil sollte stets im Verhältnis zu den anderen Zutaten und auf der berechneten Basis betrachtet werden: Ist der Fleischanteil im „feuchten“ Zustand mit Wasseranteil berechnet? Ist neben Fleisch auch viel Getreide mit geringem Wasseranteil enthalten und werden weitere Zutaten in getrocknetem Zustand zugeführt? Oft werden hier Äpfel mit Birnen verglichen – mit dem Ergebnis eines hohen Fleischanteils.

Nähere Informationen finden Sie im Menüpunkt „Etiketten-ABC“.


Flöhe

Flöhe sind besonders bei Hunden, die lange und oft draußen sind oder viel Kontakt zu anderen Hunden haben, nicht selten. Flohbisse sind für den Hund nicht nur unangenehm, sondern eine der häufigsten Ursachen für Hautkrankheiten. Symptome treten immer dann auf, wenn eine Allergie des Hundes gegen Bestandteile des Flohspeichels vorliegt.

Beim Vorgehen gegen Flöhe ist es wichtig, nicht nur die lebenden Tiere zu eliminieren, sondern auch deren Eier, die am Schlafplatz und der weiteren häuslichen Umgebung vorkommen. Das Waschen der Hundedecke und häufiges Staubsaugen – bitte den Beutel anschließend wechseln – von Teppichböden etc. hilft.

Hunde können unterschiedlich auf die Behandlung gegen Flöhe ansprechen. Insbesondere der Einsatz von einigen Flohhalsbändern steht im Verdacht, allergische Reaktionen bei manchen Hunden auszulösen. Fragen sie am besten Ihren Tierarzt nach der geeigneten Behandlungsmethode für Ihren Hund.


Füllstoffe

Füllstoffe im Hundefutter haben nicht das Ziel einer optimalen Ernährung des Hundes. Sie bezeichnen Zutaten mit oft schlechter Verdaulickeit und/oder geringem Nährwert für den Hund und werden eingesetzt, um die Menge des Futters – das bekanntlich nach Gewicht verkauft wird – kostengünstig zu erhöhen bzw. das Futter "aufzufüllen". Füllstoffe können durch Geschmacksverstärker bzw. Aromen geschmacklich aufgewertet werden, so dass der Hund sie in auch größeren Mengen frisst.

Als Füllstoffe werden am häufigsten pflanzliche, aber auch tierische Rohstoffe und Nebenerzeugnisse aus anderen Industriezweigen verwendet. Der Nährwertmangel des Futters durch den Einsatz solcher Füllstoffe kann durch die Zugabe von synthetischen Nährstoffen wieder ausgeglichen werden. Durch die oft schlechte Verdaulichkeit kann es aber verstärkt zu z.B. Blähungen beim Hund kommen.


Fütterung

Erwachsene Hunde sollten 2x täglich zu festen Fütterungszeiten gefüttert werden.

Welpen hingegen anfangs 4x, dann 3x und ab ca. 6 Monaten nur noch 2x täglich.

Stellen Sie bitte stets frisches Trinkwasser zur Fütterung bereit. Füttern Sie Feuchtfutter bitte nicht kalt, sondern zimmertemperiert bei ca. 20-25 °C.


Futtermenge

Eine wichtige Rolle bei der Futtermenge spielen die Lebensumstände des Hundes (Gewicht, Aktivität, Rasse). Weniger aktive, übergewichtige oder kastrierte Hunde benötigen kleinere, aktivere Hunde entsprechend größere Tagesrationen. Die benötigte Futtermenge pro Tag steigt nicht linear, sondern degressiv mit steigender Körpermasse, denn kleinere Hunde benötigen relativ mehr Energie als größere Hunde.

Zwischenmahlzeiten (Snacks) können bei entsprechender Zusammensetzung erhebliche Mengen an zusätzlichen Kalorien beinhalten, was in der Rationsgestaltung zu berücksichtigen ist. Auch die Fütterungsfrequenz kann einen gewissen Einfluss haben. Häufigere kleinere Mahlzeiten führen (bei gleich bleibender Tagesgesamtfuttermenge) zu einem etwas höheren Energieverbrauch.

Die Futtermengemengenempfehlungen der Hersteller sind auf dem Produkt-Etikett zu finden.

Weitere Informationen finden Sie im Menüpunkt „Fütterung und Futterumstellung“.


Futtermittel

Das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) unterscheidet drei unterschiedliche Typen von Futtermitteln.

  1. Einzelfuttermittel
  2. Mischfuttermittel
  3. Diätfuttermittel


Futtermittelunverträglichkeiten

Futtermittelinhaltsstoffe können auf allergischer (Futtermittelallergie) und auf nichtallergischer (Futtermittelintoleranz) Basis Hautveränderungen, aber auch Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich auslösen. Sie kommen zunehmend häufig vor. Futtermittelintoleranz kann z.B. durch eine angeborene Überempfindlichkeit auf Grund eines Enzymdefekts (Idiosynkrasie), durch Störungen in Stoffwechselabläufen oder auch durch toxische Reaktionen zustande kommen.

Futtermittelallergie und Futtermittelintoleranz können nicht an Hand des Krankheitsbildes unterschieden werden.


Futteroriginalsubstanz

Bei der Futteroriginalsubstanz (FOS) berechnet man im Gegensatz zur Futtertrockensubstanz das in den Inhaltsstoffen enthaltene Wasser mit ein. Dadurch sind die Inhaltsangaben bei dieser Berechnung entsprechend niedriger. Auf den meisten Verpackungen wird der Anteil in der FOS genannt.

Siehe auch Futtertrockensubstanz


Futtertrockensubstanz

Für Futtertrockensubstanz (FTS) stehen alle Inhaltsstoffe, die nach vollständigem Wasserentzug des Futters zurückbleiben. Die Gesamtmasse eines Futters ist daher die Summe aus Trockensubstanz und Wasser.

Siehe auch Futteroriginalsubstanz


Futterumstellung

Grundsätzlich sollte eine Futterumstellung nicht ständig und nicht plötzlich, sondern allmählich über mehrere Tage erfolgen. Dabei sollten Sie die Anteile des neuen Futters s chrittweise erhöhen. Eine sofortige Umstellung kann zu Durchfall führen.

Ein häufiger Wechsel des Futters führt außerdem zum Verwöhnen. Gut schmeckendes, neues Futter wird zunächst in größerer Menge aufgenommen. Nach kurzer Zeit wird die Futteraufnahme wieder auf Normalmaß reduziert. Wenn der Hund einen häufigen Futterwechsel gewöhnt ist, kann es durchaus passieren, dass er immer weniger frisst, bis ihm wiederum ein neues Futter vorgesetzt wird.


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Geflügel

Siehe Fleisch


Gemüse

Zerkleinertes und gekochtes Gemüse (Tomaten, Spinat, Kohl, aber auch Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch usw.) kann an Hunde mit einem Anteil von bis zu 5% der Futtertrockensubstanz verfüttert werden. Durch Gemüse wird u. a. der Rohfaseranteil der Ration erhöht, was bei älteren Hunden die Darmmotilität verbessert. Zur Deckung des Vitaminbedarfs reicht die Fütterung von Gemüse allein nicht aus.


Geruch/Geruchssinn

Der Hund riecht ein Vielfaches besser als der Mensch. Durch seine feine Nase kann der Hund selbst Angst oder Freude bei uns Menschen wahrnehmen. Mit ihrem herausragenden Geruchssinn werden speziell ausgebildete Hunde heute teilweise sogar zur Früherkennung von Krebs eingesetzt.

Der Geruchssinn kommt natürlich auch beim Fressen zum Einsatz, denn der Geruch des Futters wird geprüft, bevor der Hund zu fressen beginnt.


Geschmack/Geschmackssinn

Über den Geschmackssinn von Hunden wird unterschiedlich diskutiert – es überwiegt die Auffassung, dass Hunde deutlich schlechter als wir Menschen schmecken können. In manchen Quellen sind 80% weniger Geschmacksrezeptoren auf der Zunge des Hundes aufgeführt. Dafür spricht das Raubtiergebiss, mit dem der Hund nicht kaut bzw. seine Nahrung nicht zermahlen kann und somit wenig „Geschmacksentfaltung bzw -erlebnis“ beim Fressen hat. Hunde schlingen in der Regel. Das Futter sollte also in erster Linie gut riechen, damit es dem Hund „schmeckt“. Ausgangsbasis dafür sind hochwertige, aber bitte keine geruchlich manipulierten Zutaten im Futter.


Geschmackssorten/-varianten/-richtung

Für die Bezeichnung einer Geschmackssorte auf dem Etikett wie z.B. „Lamm“, muss gesetzlich vorgeschrieben mindestens 4% des Doseninhalts vom Lamm stammen. In der Gruppendeklaration heißt es dann „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (mind. 4% Lamm)“.

Gern werden diese Angaben um „mind. x% frisches Fleisch“ oder auch "mind. x% Muskelfleisch" ergänzt. Diese Angaben können sich nicht nur auf das Lammfleisch, sondern auch auf andere Fleischsorten wie z.B. Schweinefleisch beziehen, die in der Gruppendeklaration nicht separat genannt werden müssen, aber trotzdem einen höheren Anteil am Fleischanteil des Futters haben können als das Lammfleisch in unserem Beispiel.

Es ist in der Gruppendeklaration sogar möglich, dass eine einzelne Dose z.B. fünf verschiedene Fleischsorten enthält und nur eine als Geschmacksträger in der Deklaration ausgelobt wird. Diese eine Futtermischung kann also in fünf verschiedenen Geschmacksvarianten mit jeweils angepasstem Etikett bei gleichem Inhalt verkauft werden, wenn der Anteil einer jeden Fleischsorte mindestens 4% beträgt.

Auch bei der Einzeldeklaration muss für die Bezeichnung einer „Geschmacksrichtung“ auf dem Etikett der Anteil des ausgelobten Geschmacksträgers mindestens 4% betragen. Durch die gute Nachvollziehbarkeit der einzelnen Zutaten in der Zusammensetzung ist ein ausgelobter Geschmacksträger jedoch eindeutig einzuordnen. Wir finden: Wenn "Rind" ausgelobt ist, sollte das Rindfleisch auch an erster Position der Deklaration auftauchen.

Siehe hierzu auch "Etiketten-ABC"; Einzel- und Gruppendeklaration sind dort unter "Angaben zur Zusammensetzung" erklärt.


Geschmacksverstärker

Geschmacksverstärker, gern auch als Lockstoffe bezeichnet, sind appetitanregende, häufig künstliche Substanzen und Aromastoffe wie z.B. Fleischextrakte und Glutamate. Mit Hilfe von Geschmacksverstärkern kann Hundefutter geschmacklich verbessert werden, so dass der Hund auch geschmacklich minderwertige Zutaten in größeren Mengen aufnimmt.

Siehe hierzu auch Aromen und Füllstoffe


Getreide

Häufig wird Getreide in der Hundefutterherstellung eingesetzt. Die Menge und die Qualität von Getreide sollte dabei berücksichtigt werden. Aufgeschlossene, d.h. durch z.B. Kochen für Hunde verdaulich gemachte Flocken eignen sich gut. Kleiezusätze z.B. sind zur Anregung der Darmperistaltik und zur Reduzierung des Energiegehalts in der Futterration gut geeignet, sollten aber nicht mehr als 5% der Futtertrockensubstanz ausmachen. Mais- und Weizenkleber enthalten viel Eiweiß (60-70%) und sind zu 90% verdaulich. Sie können bis zu 20% der Ration ausmachen, enthalten aber nicht alle notwendigen Aminosäuren.

Eine grundsätzliche Ablehnung von Getreide im Hundefutter ist nicht gerechtfertigt. Die Theorie, dass Getreide im allgemeinen Allergien beim Hund auslöst, ebenso wenig. Futtermittelallergien werden am häufigsten von Eiweißträgern wie z.B. Rindfleisch oder Milchprodukten im Futter ausgelöst. Eine mögliche Allergie auf bestimmte Getreidesorten zeigt sich dann auch häufig in Verbindung mit der Getreideblüte unabhängig von der Fütterung (Kreuzreaktionen).

Siehe hierzu auch Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten


Gewicht des Hundes

siehe Körpergewicht


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Halbfeuchte Fertigfutter

Diese haben einen Wassergehalt von 15-30% und werden gern gefressen. Allerdings ist oft ein Zusatz von Konservierungsstoffen notwendig. Die Ausgangsprodukte sind die gleichen wie für Trockenalleinfutter. Häufig ist relativ viel Sojaeiweiß enthalten. Diese Futtermittel werden in Klarsichtfolien verpackt angeboten, oft auch in Wurstform. Die Haltbarkeit liegt bei ca. 12 Monaten.


Haltbarkeit

Die Haltbarkeit ist abhängig von der Art des Futters, dessen Sterilisation und der eventuellen Zugabe von Konservierungsstoffen. Trockenfutter hat eine Haltbarkeit von ca. 12-18 Monaten, Halbfeuchtfutter von ca. 12 Monaten, Feuchtfutter (Nassfutter) ist mindestens 24 Monate haltbar.

Die Haltbarkeit ist eng verbunden mit dem Feuchtegehalt des Futters. Geöffnete Dosen Feuchtfutter verderben relativ schnell und sollten kühl gelagert innerhalb von zwei Tagen verbraucht werden.


Hauterkrankungen

Erkrankungen von Haut und Haaren sind bei Hunden ein ziemlich häufiges Problem. Bei vielen dieser Erkrankungen handelt es sich um Symptome einer dahinter verborgenen anderen Krankheit. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von selbständigen Erkrankungen der Haut durch verschiedenste Ursachen, bei welchen andere Organe nicht oder nur sekundär beteiligt sind.

Die Ernährung kann bei entsprechend massivem Mangel oder Überschuss von Nährstoffen Erkrankungen von Haut und Haaren verursachen. Vor allem aber können bestimmte Nährstoffe bei gezieltem Einsatz sehr hilfreich bei der Behandlung von Hautkrankheiten sein. Wer darüber mehr erfahren möchte, sollte sich das interessante Buch von Dr. Volker Wienrich "Hautkrankheiten und Allergien beim Hund" besorgen.


Hüftgelenkdysplasie

Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine bei Hunden großer Rassen häufig vorkommende Krankheit. Einige Rassen sind davon besonders stark betroffen, wie z.B. Deutscher Schäferhund, Bernhardiner, Rottweiler, Berner Sennenhund und Neufundländer.

Die HD ist eine in erheblichem Maß durch Erbanlagen bedingte Krankheit, deren Ausprägung aber durch Faktoren der Ernährung gefördert werden kann.


Hülsenfrüchte

Siehe Erbsen und Bohnen


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Inhaltsstoffe

Als Inhaltsstoffe müssen in der Deklaration Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche in der Futteroriginalsubstanz (FOS) angegeben werden. Feuchtigkeit (Wasser) muss angegeben werden, sofern der Gehalt über 14% liegt. Weitere freiwillige Angaben sind zulässig. Der Energiegehalt (in kcal) darf – außer bei Diätfutter – nicht deklariert werden.


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Junghunde

Die Lebensphase Junghund liegt zwischen Welpe und ausgewachsener Hund. Was in der Jugendentwicklung des Hundes geschieht, ist entscheidend für die Eigenschaften des erwachsenen Hundes. Dabei gelten für die Ernährung des Hundes besondere Anforderungen. Siehe hierzu auch Calcium/Phosphor-Verhältnis.

Die später erreichte Körpergröße ist allerdings genetisch vorgegeben und wird nicht von der Fütterung beeinflusst. Im Allgemeinen haben Hunde mit ca. 6 Monaten ihre Körperhöhe erreicht.

Abhängig von Ihrem Gewicht im ausgewachsenen Stadium ist die Länge des Junghundstadiums. Je höher das Gewicht, desto länger ist die Phase.


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Kalzium

Siehe Calcium


Kartoffeln

Die meisten Hunde fressen Kartoffeln gern. Sie enthalten viel Stärke, ausreichend B-Vitamine, viel Kalium, aber wenig andere Mineralstoffe, wenig Eiweiß, fast kein Fett und keine fettlöslichen Vitamine. Kartoffeln müssen gekocht werden, damit sie vollständig verdaut werden können. Rohe Kartoffeln sind unverträglich. Kartoffeln mit grünen Stellen sollten wegen des giftigen Solanins auf keinen Fall gefüttert werden.


Kastration

Für Hundebesitzer liegen die Vorteile der Kastration in der Verhinderung unerwünschter Trächtigkeiten und in der Erleichterung der Haltung durch weniger Aggression und Dominanzverhalten des Hundes – besonders bei Rüden.

Im Gegensatz zur Hündin kann sich die Kastration beim Rüden auf das Skelettwachstum auswirken. Wird die Kastration vor der Geschlechtsreife durchgeführt, dauert das Knochenwachstum länger und der Rüde wird geringfügig größer.

Kastrierte Hunde leben durchschnittlich ein Jahr länger als nicht kastrierte, neigen aber auch öfter zu Übergewicht. Bei der Ernährung von kastrierten Hunden ist daher besonders auf die Futterrationen zu achten.


Kleie

Kleie ist ein Sammelbegriff für die bei der Getreideverarbeitung nach Absieben des Mehles zurückbleibenden Rückstände aus den Schalen und der Keimlinge. Kleie ist ein guter Mineral- und Ballaststofflieferant im Futter.


Knochen

Sie enthalten vor allem Kalzium und Phosphor sowie Bindegewebe und Fett. Auch Magnesium, Natrium und Zink sind in relativ hohen Mengen enthalten. Knochen können daher zur Ergänzung des Mineralstoffgehalts in der Ration in einer Menge von 1g pro kg Körpermasse (KM) täglich eingesetzt werden.

Daneben können sie auch einen günstigen Effekt auf die Zahnreinigung haben. Dafür sollten Knochen gegeben werden, die so groß sind, dass sie nicht ganz aufgefressen bzw. verschluckt werden können. Bitte auch keine splitternden Knochen von z.B. Geflügel. Mehr als 10g pro kg KM täglich sollten keinesfalls gefüttert werden, da lebensbedrohliche Verstopfungen (Knochenkot) auftreten können.


Knochenmehl

Knochenmehl bezeichnet zermahlene Tierknochen von Schlachttieren, die in der Deklaration in die Gruppe „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse" fallen. Knochenmehl enthält viel Kalzium und kann in größeren Mengen zur Verstopfung führen.


Körpergewicht

Für den Besitzer ist es offenbar manchmal nicht ohne weiteres möglich, den Ernährungszustand seines Hundes richtig einzuschätzen. Regelmäßiges Wiegen zeigt ganz klar die Tendenz von Gewichtszu- oder abnahme. Wichtig ist, dass das Normalgewicht des Hundes bekannt ist. Dazu dient entweder ein früher aufgezeichnetes Normalgewicht oder der Vergleich mit anderen anatomisch ähnlich gebauten Hunden. Untergewicht kann auch als Folge von Krankheiten entstehen.

Hat ein Hund ohne Veränderung der Fütterung ab- oder zugenommen, so sollten entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden.

Die Körperverfassung kann durch Abtasten, teilweise auch schon durch das Ansehen beurteilt werden. Sind die Rippen deutlich sichtbar bzw. beim leichten Abtasten mit den Fingerspitzen sofort fühlbar, so ist der Hund zu mager. Sind sie nicht sichtbar, beim Abtasten aber gut fühlbar, so ist der Hund normal ernährt. Wenn erst bei stärkerem Druck die Rippen unter einer deutlichen Fettschicht fühlbar sind, so ist der Hund übergewichtig oder sogar verfettet.

Siehe auch Übergewicht


Kohlenhydrate

Kohlenhydrate sind im Wesentlichen pflanzlicher Herkunft. Grundbaustein sind einfache Zucker (Monosaccharide) wie Glukose, Galaktose und Fruktose.

Die Bedeutung der Kohlenhydrate liegt u.a. in der Produktion von Energie und Wärme. Kohlenhydrate sind in kommerziell hergestelltem Futter meist im Überschuss enthalten, da hohe Anteile von Getreide verarbeitet werden. Durch entsprechende Verarbeitung wird eine hohe Verdaulichkeit erreicht. Feuchtfutter enthalten einen höheren und damit von vornherein leicht verdaulichen Anteil von einfachen Zuckern.

Die verdaulichen Kohlenhydrate werden auch als Stickstofffreie Extraktstoffe (NfE) bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen Rechenwert, der sich durch Subtraktion ermitteln lässt:

Trockensubstanz (TS) – Rohprotein (vRP) – Rohfaser (RF) – Rohasche = NfE.


Konservierungsstoffe

Es gibt natürlich konservierende Stoffe wie Salz und auch künstliche Konservierungsstoffe – letztere müssen deklariert werden. Durch die Sterilisation von z.B. Dosenfutter ist eine Zugabe von Konservierungsstoffen aber nicht notwendig, da die Haltbarkeit auch ohne diese bei mindestens 24 Monaten liegt. Trockenfutter hat eine geringere Haltbarkeit.


Kot

Der Kotabsatz erfolgt beim Hund normalerweise 1-2x täglich, bei großen Hunden auch öfter. Wird besonders hochverdauliches Futter (z.B. mit viel Muskelfleisch) gegeben, so fällt weniger Kot an und der Absatz erfolgt unter Umständen auch nur ca. alle zwei Tage. „Normaler“ Kot ist fest, geformt und hat eine braune bis dunkelbraune Färbung.


Kotfressen

Das Fressen von Kot ist eine Eigenart mancher Hunde, die wir Menschen an ihnen verständlicherweise nicht schätzen. Gefressen wird der Kot verschiedener anderer Tiere wie Pferde, Rinder und Schafe. Wird der Kot von anderen Hunden oder von Katzen aufgenommen, so können besonders leicht Infektionen und Parasiten übertragen werden.

Die Gründe für dieses Verhalten sind unterschiedlich und nicht immer zu ermitteln. Bei manchen Hunden kann ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) oder Eiweiß eine Rolle spielen. Es können auch Verhaltensstörungen vorliegen, wie z.B. eine starke Dominanz oder Unterwürfigkeit gegenüber dem Hundehalter, eine Reaktion auf Erziehung zur Stubenreinheit, als ein Mittel, um die Aufmerksamkeit des Hundehalters zu erlangen.


Kräuter

Kräuter werden von einigen Herstellern – auch in Form von Kräutermischungen – häufig mit einer angeblich speziellen, gesundheitsfördernden Wirkung eingesetzt. Bislang wurde dies für Hunde aber nicht nachgewiesen. Kräuter sind wie Gemüse gut, um den Rohfaseranteil im Futter zu erhöhen. Dies erhöht die Darmmobilität, was insbesondere für ältere Hunde wichtig ist.


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Lebenserwartung

Die Lebenserwartung hängt zum einen von den Erbanlagen, zum anderen von den verschiedensten Umwelteinflüssen ab. Beim Hund gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Körpergröße, Lebensphasen und Lebensalter.

Das Größenwachstum (in die Höhe) ist schon mit ca. 6 Monaten weitgehend abgeschlossen. Danach wächst der Hund in den Längen- und Breitenmaßen.

Zu den die Lebenserwartung des Hundes beeinflussenden Faktoren gehören seine gesamten Lebensbedingungen (Belastungen und Training, Haltung, Pflege, tierärztliche Versorgung) und insbesondere auch seine Ernährung. In den vergangenen 30 Jahren ist die durchschnittliche Lebenserwartung des Hundes um 25% gestiegen.


Lebensmittelqualität-/tauglichkeit

Lebensmittelqualität bezeichnet die gesetzlich einzuhaltene Qualität von Rohstoffen und deren Verarbeitung zu Lebensmitteln. Lebensmitteltauglichkeit meint eine gleiche oder ähnliche Qualität, allerdings für einen anderen Verwendungszweck.

Manchmal taucht der Begriff "Lebensmittelqualität" als besondere Auslobung auf der Verpackung von Hundefutter auf und soll eine höhere Qualität suggerieren. Das ist irreführend, da für Hundefutter lediglich "Lebensmitteltauglich" zutrifft, denn Futtermittel sind nun mal keine Lebensmittel. Soll darüber hinaus der Eindruck erweckt werden, das Hundefutter könne auch für den menschlichen Verzehr geeignet sein, ist dies sogar gesetzlich untersagt. Eine vorgeschriebene Bezeichnung für Hundefutter ist z.B. "Tiernahrung".

Werden auch Pansen, Euter, Kehlkopf etc. in einem Hundefutter eingesetzt, das als "Lebensmittelqualität" bezeichnet wird, ist dies wiedersprüchlich, denn diese Fleischteile werden wohl relativ selten für die Lebensmittelproduktion nachgefragt.

Kürzlich erst wurde für Honig die Auslobung von "wabenecht" und "kaltgeschleudert" behördlich untersagt, denn Werbung mit Selbstverständlichkeiten ist verboten. Honig kommt immer aus echten Waben und wird auch immer kalt geschleudert, da bei höheren Temperaturen die Waben auseinanderbrechen würden. Bei Hundefutter wird das noch nicht ganz so eng gesehen (siehe z.B. "Ist Pauls Beute in Kaltabfüllung hergestellt..." unter "Häufig gestellte Fragen").

Siehe hierzu auch Schlachtabfälle


Lebensphase

Man kann die Lebensphasen des Hundes grundsätzlich in Welpe, Junghund, ausgewachsene und ältere Hunde einteilen. Je nach Größe und Gewicht sind die Zeiträume unterschiedlich lang und beginnen früher oder später. Große Hunde haben in der Regel eine geringere Lebenserwartung als kleine Hunde.


Leber

Leber und Niere enthalten viel Eiweiß und wenig Fett. Der Gehalt an Kalzium ist niedrig, Phosphor dagegen ist reichlich enthalten. Leber enthält hohe Mengen an Vitamin A, Kupfer und Eisen. Die Vitamine B2, B12 und Biotin kommen in Leber und Niere reichlich vor. Die Verdaulichkeit beider Organe ist sehr hoch. Größere Mengen an Leber wirken leicht abführend. Leber kann in Mengen von 1-2g pro kg Körpermasse täglich gefüttert werden. Höhere Mengen sollten vermieden werden.


Leckerlies

Hunde erhalten Snacks, auch gern „Leckerlies“ genant, weil sie es hervorragend verstehen, sie einzufordern. Viele dieser Leckerbissen enthalten allerdings viel Energie und wenig Nährstoffe und können daher bei zu häufigem Füttern zu einer Gewichtszunahme führen. Sie sollten daher nicht grundlos, sondern als Belohnung oder zur gezielten Zahnpflege gefüttert werden.


Leistungsbedarf

Der Leistungsbedarf umfasst den Erhaltungsbedarf plus dem zusätzlichen Bedarf bei z.B. Gebrauchshunden, säugenden Hündinnen oder extremen Umweltbedingungen wie Kälte oder Wärme etc.


Lockstoffe

Siehe Geschmacksverstärker


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Magendrehung

Die Erkrankung kommt vor allem, aber nicht ausschließlich, bei Hunden der großen, tiefbrüstigen Rassen vor. Es entwickelt sich zunächst eine ziemlich schnelle Aufgasung des Magens, die meistens (aber nicht immer) eine sich anschließende Magendrehung zur Folge hat. Magendrehung und die gleichzeitig erfolgende Milzverlagerung führen sehr bald zum Kreislaufkollaps und zum Tod des erkrankten Hundes. Nur sehr kurzfristig einsetzende tierärztliche Behandlungen (Gasentfernung aus dem Magen, Kreislaufstabilisierung, Operation) können das Leben des Hundes retten.

Der erkrankte Hund zeigt starke Unruhe, wiederholtes ergebnisloses Erbrechen, steifen Gang, sichtbare Aufblähung im Bereich des Magens und schließlich der Flanken, Kotabsatzversuche, starkes Speicheln, erschwerte und beschleunigte Atmung und schließlich Kreislaufschwäche und Kollaps. Ungefähr 30-60 Minuten nach Beginn der Symptome sollte der Patient in einer dafür ausgerüsteten Praxis oder Klinik behandelt und operiert werden.

Die Ursachen – und damit die Möglichkeiten der Prophylaxe – sind teilweise bekannt, teilweise aber noch unklar. Die Gasansammlung im Magen kommt entweder durch verstärkte (vor allem bakterielle) Gärung oder durch abgeschluckte Luft oder beides zu Stande. Je mehr Bakterien mit dem Futter oder durch Aufnahme von verschmutzten anderen Dingen aufgenommen werden, umso größer wird das Risiko.


ME

ME ist ein Begriff aus der Futtermittelanalytik. Darunter versteht man die metabolisierbare Energie (Hoffmann und Schiemann, 1980) oder auch umsetzbare Energie. Die umsetzbare Energie stellt die Höchstmenge an Energie dar, die dem Tier aus dem Futtermittel für die Erhaltung und Leistung zur Verfügung steht.


Milch

Hunde trinken im Allgemeinen gern Milch. Die tägliche Menge sollte aber nicht höher als 20ml pro kg Körpermasse (KM) sein, da Hunde Milchzucker nur in begrenzter Menge verdauen und Durchfall bekommen können.

Milch von Kühen enthält viel hochwertiges Protein und hat einen hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Spurenelemente sind dagegen nur in geringeren Mengen enthalten. Kondensmilch (viel Milchzucker und Fett) sollte maximal in einer Menge von 10ml pro kg KM und Tag gegeben werden. Quark und Käse enthalten weniger Milchzucker und können in höheren Mengen verfüttert werden.

Frische Milch ist verdaulicher und wird auch lieber genommen als Trockenmilchprodukte.


Mindesthaltbarkeit

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, bis zu welchem Termin der Hund das Futter bei sachgerechter Aufbewahrung ohne gesundheitliches Risiko fressen kann. Oft liegt die Haltbarkeit von z.B. Dosenfutter über den angegebenen zwei Jahren. Die Haltbarkeit von Trocken-, Halbfeucht- und Feuchtfutter ist unterschiedlich und jeweils auf dem Etikett bzw. der Verpackung anzugeben.


Mineralstoffe

Mineralstoffe sind für den Körper lebensnotwendige (essenzielle) anorganische Substanzen. Im Ergebnis von Futtermittelanalysen fallen sie als so genannte Rohasche an.

Eine zu hohe oder zu geringe Versorgung mit Mineralstoffen kann gravierende Folgen für die Gesundheit des Hundes haben. Die Bedarfswerte werden von vielen Faktoren wie Alter, Wachstum, Trächtigkeit etc. beeinflusst.

Mineralstoffe sind in die Mengenelemente Kalzium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium, Chlor und die Spurenelemente Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Kobalt, Jod, Selen, Fluor und einige weitere unterteilt.

Siehe auch Vitamine


Mischfuttermittel

Die Definition im Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) lautet:

„Stoffe in Mischungen, mit Futtermittel-Zusatzstoffen oder ohne Futtermittel-Zusatzstoffe, die dazu bestimmt sind, in unverändertem, zubereitetem, bearbeitetem oder verarbeitetem Zustand an Tiere verfüttert zu werden; ausgenommen sind Stoffe, die überwiegend dazu bestimmt sind, zu anderen Zwecken als zur Tierernährung verwendet zu werden“ (§ 3 Nr. 12 LFGB).

Mischfuttermittel bestehen aus verschiedenen Einzelfuttermitteln, die in absteigender Reihenfolge ihrer Gewichtsanteile angegeben werden müssen (§ 13 Abs. 2 Satz 2 FuttMV).

Mischfuttermittel werden wiederum unterteilt in Alleinfuttermittel und Ergänzungsfuttermittel.


Möhren

Sie bestehen vor allem aus Kohlenhydraten und enthalten sehr viel Betakarotin (fettlösliches Provitamin A), werden gern gefressen und können auch roh gegeben werden – allerdings wird ohne Fettzugabe das Provitamin A dann nicht verwertet. Mehr als 15g Möhren pro kg Körpermasse und Tag sollten nicht verfüttert werden.


Muskelfleisch

Muskelfleisch ist ein sehr guter Proteinlieferant und hat eine hohe biologische Verwertbarkeit für den Hund.

Siehe auch Fleisch


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Nährstoffe

Hundefutter beinhaltet viele unterschiedliche Nährstoffe. Viele davon sind essentiell, d.h. lebensnotwendig und nicht ersetzbar, andere können gegeneinander ausgetauscht werden oder ergänzen sich in ihrer Wirkung. Etwa 40 verschiedene Nährstoffe (z.B. Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Fettsäuren, Wasser) gelten als essentiell. Allerdings gibt es bezüglich der benötigten Menge individuelle Unterschiede und in bestimmten Situationen wie z.B. bei Krankheiten wird auch ein sonst nichtessentieller Nährstoff unentbehrlich. Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an einzelnen Nährstoffen kann schaden.

Nährstoffe werden zum einen gebraucht, um Körpersubstanz aufzubauen und zu erneuern, zum anderen um Energie für den Ablauf der Lebensfunktionen zu gewinnen.

Nährstoffe werden unterteilt in Mikronährstoffe, dazu gehören Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie in Makronährstoffe, dazu gehören Eiweiße (Proteine), Fette, Kohlenhydrate. Wasser ist ebenso ein lebensnotwendiger Nährstoff.


Nährstoffzusammensetzung

Die Nährstoffzusammensetzung bestimmt die Qualität des Futters. Fehlerhafte Versorgung mit Nährstoffen kann gravierende Folgen für den Hund haben. Solche Schäden entstehen vor allem durch Nährstoffüberschuss oder durch einseitige Ernährung.

Ein Nährstoffmangel kann ebenfalls zu Schäden führen. Dabei gibt es je nach physiologischer und gesundheitlicher Situation des Hundes sehr unterschiedliche Notwendigkeiten der Nährstoffversorgung. So kann ein für den erwachsenen Hund ausreichender Gehalt an einem bestimmten Nährstoff für einen wachsenden Welpen durchaus zu niedrig sein.

Futtermittel sollten ein für die jeweilige Lebenssituation des Hundes gültiges Optimum in der Nährstoffzusammensetzung enthalten.


Napf

Fressnäpfe sollten groß genug, rund (leichter zu reinigen) und rutschfest sein. Sie werden aus Edelstahl, Kunststoffen oder Keramik hergestellt. Keramiknäpfe lösen am wenigsten Kontaktallergien aus.

Über den Nutzen des Hochstellens des Futternapfes wird besonders im Zusammenhang mit der Vorbeugung einer Magendrehung in der Fachwelt diskutiert. Gegenwärtig herrscht überwiegend die Meinung vor, dass der Napf nicht erhöht gestellt werden sollte.


Nase

Siehe Trockene Nase


Nassfutter

Siehe Feuchtfutter


Natrium

Natrium ist ein Mineralstoff und wird für Hundefutter vorzugsweise als Natriumchlorid, also Salz, eingesetzt. Salze werden als Steinsalz im Bergbau oder als Meersalz in Salinen gewonnen.

Siehe auch Salz


Nebenerzeugnisse

Der Begriff der Nebenerzeugnisse taucht in der Gruppendeklaration sowohl bei tierischen als auch bei pflanzlichen Zutaten auf. Eine Nachvollziehbarkeit über die genauen Zutaten ist dann nicht möglich.

Tierische Nebenerzeugnisse können Innereien und sämtliche weiteren verarbeiteten Rohstoffe tierischen Ursprungs wie z.B. Knochenmehl, Euter oder Federn sein. Ein Rückschluss auf den Nährwert von tierischen Nebenerzeugnissen ist somit ebenfalls nicht möglich.


NfE – Stickstofffreie Extraktstoffe

Die verdaulichen Kohlenhydrate werden auch als Stickstofffreie Extraktstoffe (NfE) bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen Rechenwert, der sich durch Subtraktion ermitteln lässt:

Trockensubstanz (TS) – Rohprotein (vRP) – Rohfaser (RF) – Rohasche = NfE.


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Obst

Obst wie z.B. Äpfel kann in kleinen Mengen an Hunde verfüttert werden. Mehr als 10g Obst pro kg Körpergewicht des Hundes täglich sollten nicht gegeben werden, da sonst weicher Kot oder Durchfall die Folge sein kann.


Omega-Fettsäuren

Omega-Fettsäuren zählen zu den ungesättigten Fettsäuren und müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Sie werden für Wachstum und Gewebereparatur im Körper benötigt.

Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren haben einen entzündungshemmenden Effekt. Sie kommen in relativ großer Menge in von Fischen stammenden Ölen wie z.B. in Lebertran vor.


Öl

Ernährungsphysiologisch sind fette Öle – also bei Raumtemperatur flüssige Fette pflanzlichen (z.B. Weizenkeimöl) oder tierischen (z.B. Lebertran) Ursprungs – von Bedeutung. Sie enthalten u.a. wichtige lebensnotwendige Vitamine.


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Pansen

Hunde fressen sehr gern Vormägen (Pansen) vom Rind, insbesondere, wenn diese noch mineralstoffhaltige Mageninhaltsreste („grüner“ Pansen) enthalten, die jedoch nicht besonders angenehm für die menschliche Nase sind.

Häufig werden vor allem gereinigte und zum Teil konservierte „weiße“ Pansen als Ergänzugsfutter angeboten. Die Eiweißqualität ist nicht so hoch wie bei Fleisch.


Pflanzliche Nebenerzeugnisse

Siehe Nebenerzeugnisse


Pflanzliches Proteinextrakt

Pflanzliche Proteinextrakte sind nahrungsergänzende Präparate, die hauptsächlich aus Soja gewonnen werden. Zur Extraktion des Proteins (siehe auch Eiweiß) aus der Sojabohne werden Enzyme wie Glucoamylase zugegeben, die die Stärkespaltung verbessern. Das Ergebnis ist häufig ein geschmacks- und geruchsneutrales, helles Pulver. Die Verwendung von pflanzlichem Proteinextrakt aus Soja wird angesichts eines zunehmenden Einsatzes von Gentechnik kritisch gesehen. Zudem kann ein häufige Verzehr Allergien auslösen.

Der Einsatz pflanzlicher Proteinextrakte im Hundefutter ist eine kostengünstige Möglichkeit, den Rohproteingehalt zu erhöhen. Die Verdaulichkeit von pflanzlichem Protein ist allerdings nicht so hoch wie die von tierischem Protein wie z.B. in Muskelfleisch.


Phosphor

Siehe Calcium


Protein (Eiweiß)

Proteine sind große Moleküle, die aus kettenförmig miteinander verbundenen Aminosäuren bestehen. Es gibt 25 Aminosäuren, von denen 12 essentiell (unentbehrlich) sind, d. h. sie können vom Hund nicht selbst aufgebaut werden (Histidin, Lysin etc.). Proteine erfüllen viele Aufgaben:

- Gewebeaufbau, besonders während des Wachstums und der Trächtigkeit

- sie ersetzen Zellen und Gewebe

- sie synthetisieren Enzyme, Hormone u. a.

- und sie sorgen für die Energieproduktion.

Es sollte weder ein Eiweißmangel noch ein zu großer Eiweißüberschuss durch die Fütterung entstehen. Futter mit zuwenig Protein wird von Hunden nicht gern gefressen. Es macht sie wegen der unzureichenden Funktionsfähigkeit des Immunsystems anfälliger für Infektionen. Typisch für Eiweißmangel sind auch ein stumpfes, brüchiges Fell, übermäßige Verhornung und Pigmentverluste in der Haut. Welpen entwickeln sich bei Eiweißmangelfütterung nur unzureichend.

Über die Auswirkungen einer Eiweißüberversorgung gibt es unterschiedliche Auffassungen. Insbesondere bei Verfütterung großer Mengen minderwertiger Eiweiße tritt häufig Durchfall auf.

Siehe hierzu auch Fleischanteil und Rohprotein


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Qualität

Qualität ist ein dehnbarer Begriff. Vertrauen Sie auf Ihren gesunden Menschenverstand und schauen Sie sich die verwendeten Zutaten in der Deklaration und die Auslobungen auf dem Etikett genau an. Je genauer diese spezifiziert sind – Fleisch ist nicht gleich Fleisch –, desto besser können Sie die Qualität beurteilen. Sollten Zutaten in begrifflich definierten Gruppen wie „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ zusammengefasst sein, dann wird das einen Grund haben – auch wenn auf dem Produkt „Premiumqualität“ steht.

Die häufig verwendeten Angaben "Ohne Zusatzstoffe", "100% Natur", "Ohne Zuckerzusatz" oder "Mit frischem Fleisch" sind beliebtes Umschreibungen, um eine hohe Qualität zu vermitteln, die aber nicht zwingend vorhanden sein muss. Die Besonderheit liegt hier in den sprachlichen Feinheiten:

"Ohne Zusatzstoffe" evtl. erweitert durch "Ohne künstliche Konservierungsstoffe..." meint, dass dem Futter keine künstlichen Konservierungsstoffe zugesetzt wurden. Es bedeutet aber nicht, dass keine bzw. gesetzlich nicht deklarationspflichtige Konservierungsstoffe (wie z.B. Salz), Aromen, Geschmacksverstärker oder Farbstoffe zugesetzt werden. Darüber hinaus sind künstliche Konservierungsstoffe durch die Sterilisation der Dosen unnötig. Oft sind auch künstliche Vitamine zugesetzt, obwohl "Ohne künstliche Zusatzstoffe" oder sogar "100% Natur" auf dem Etikett aufgedruckt ist.

"Ohne Zuckerzusatz" meint, dass dem Futter kein Zucker separat zugesetzt wird. Es bedeutet aber nicht, dass keine zuckerhaltigen Rohstoffe wie Rübenschnitzel – auch in großer Menge – enthalten sind.

"Mit frischem Fleisch" meint, dass für das Futter – teilweise – unbehandelte Fleischteile verwendet werden, lässt aber offen, wie viel und in welcher Qualität. Es sagt nicht aus, ob auch zum großen Teil z.B. Tiermehl verwendet wird. Das ist bei "Ausschließlich mit frischem Fleisch" anders.

Siehe hierzu erweiternd auch Lebensmittelqualität und "Etiketten ABC"


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Rohasche

Die Angabe zu Rohasche ist ein futtermittelrechtlich vorgeschriebener Bestandteil der Deklaration. Die aufgeführten Prozentzahlen sind das Ergebnis einer labortechnischen Futtermittelanalyse und lassen keinen Rückschluss auf die Qualität verwendeter Zutaten zu.

Bei der Ermittlung des Rohaschegehaltes werden alle organischen Bestandteile bei ca. 550 Grad verbrannt und es bleibt die Rohasche, also Spurenelemente und Silikate (Erde), über. Warum es "Roh"asche und nicht nur Asche heißt, finden Sie im Lexikon unter Weender Analyse.


Rohes Fleisch

siehe BARF


Rohfaser

Die Angabe zu Rohfaser ist ein futtermittelrechtlich vorgeschriebener Bestandteil der Deklaration. Die aufgeführten Prozentzahlen sind das Ergebnis einer labortechnischen Futtermittelanalyse (siehe Weender Analyse) und lassen keinen Rückschluss auf die Qualität verwendeter Zutaten zu.

Unter Rohfaser werden alle unverdaulichen, pflanzlichen Fasern zusammengefasst. Sie sind nicht das gleiche wie Ballaststoffe, sondern nur ein Teil davon. Ein hoher Rohfaseranteil erhöht die Kotmenge und spricht gegen die Qualität der Ausgangsstoffe.

Ein ausgewogener Faserbestandteil im Futter sorgt für eine gute Darmmobilität und Verdauung. Insbesondere für ältere Hunden sollte der Rohfaseranteil im Futter erhöht werden. Warum es "Roh"faser und nicht nur Faser heißt, finden Sie im Lexikon unter Weender Analyse.


Rohfett

Die Angabe zu Rohfett ist ein futtermittelrechtlich vorgeschriebener Bestandteil der Deklaration. Die aufgeführten Prozentzahlen sind das Ergebnis einer labortechnischen Futtermittelanalyse (siehe Weender Analyse) und lassen keinen Rückschluss auf die Qualität verwendeter Zutaten zu.

Bei der Analyse werden alle Fette (u.a. Fettsäuren, Triglyzeride und fettlösliche Vitamine) ermittelt, die im Futter enthalten sind. Die Werte sagen nichts über die Qualität der enthaltenen Fette aus. Warum es "Roh"fett und nicht nur Fett heißt, finden Sie im Lexikon unter Weender Analyse.

Fett – insbesondere tierisches Fett – ist der wichtigste Energielieferant in der Hundeernährung. Mit zunehmendem Alter benötigen Hunde weniger Fett, was meist durch die nachlassende Aktivität bedingt ist.


Rohprotein

Die Angabe zu Rohprotein gibt die Summe aller Verbindungen im Futtermittel an, die Stickstoff enthalten und ist ein futtermittelrechtlich vorgeschriebener Bestandteil der Deklaration. Die aufgeführten Prozentzahlen sind das Ergebnis einer labortechnischen Futtermittelanalyse (siehe Weender Analyse) und lassen keinen Rückschluss auf die Qualität verwendeter Zutaten zu.

Ein hoher Rohproteingehalt ist nicht automatisch besser und lässt keine Aussage über die Qualität der verwendeten Proteinträger zu: Es kann sich um Muskelfleisch, aber auch um pflanzliche Proteinextrakte z.B. aus Soja handeln. Das wichtigste beim verwendeten Proteinträger ist die Verdaulichkeit. Hunde können Fleischproteine besser für Gewebeaufbau und Zellerneuerung nutzen als andere Proteine, etwa aus pflanzlichen Eiweißextrakten.

Warum es "Roh"protein und nicht nur Protein heißt, finden Sie im Lexikon unter Weender Analyse.


Rübenschnitzel

Siehe Zuckerrübenschnitzel


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Salz

Salz, genauer Natriumchlorid, ist – im richtigen Maß eingesetzt – ein wichtiger Baustein für eine ausgewogene Ernährung des Hundes. Es reguliert den Flüssigkeitshaushalt und unterstützt die Funktionen der Organe und des Nervensystems.

Durch den natürlichen Salzgehalt vieler Zutaten und bei ausreichender Wasseraufnahme des Hundes muss dem Futter kein Salz zugesetzt werden.

Leider wird aber häufig mehr Salz als nötig im Hundefutter eingesetzt, denn es kann den Geschmack für den Hund verbessern. Bei Feuchtfutter verändert Salz darüber hinaus auch das Aussehen des Futters – z.B. Fleisch sieht heller und rötlicher aus als ohne Salzzugabe und soll so wohl auf den Hundehalter appetitlicher wirken.

Zu viel Salz kann zu Bluthochdruck mit Folgeschäden für das Herzkreislaufsystem beim Hund führen. Die Symptome von Bluthochdruck werden in jungen Jahren oft nicht erkannt Die Auswirkungen machen sich häufig erst im Alter – und dann irreparabel – bemerkbar.


Säugezeit

Siehe Welpen


Schlachtabfälle

Zu den Schlachtabfällen zählen alle Teile tierischen Ursprungs wie z.B. von Rind, Lamm, Geflügel etc., die nicht für die Lebensmittelproduktion verwertet werden, aber durchaus in der Futtermittelproduktion Verwendung finden. Hierzu gehören z.B. Euter, Ohren, Sehnen, Knochen, Gurgel, Klauen usw. Diese Teile sind oft eiweißreich, aber nicht besonders gut verdaulich. Vitamine und Mineralstoffe sind nur in geringen Mengen enthalten.

Infolge der geringen Verdaulichkeit gelangt ein Teil des Proteins bis in den Dickdarm und wird dort durch die Darmflora abgebaut. Die Folgen sind weicher, schmieriger, oft schwarz gefärbter Kot und verstärkte Gasbildung.


Schokolade

Schokolade enthält Theobromin, das in größerer Menge zu Vergiftungen beim Hund führen kann, in Einzelfällen auch schon bei einmaliger Aufnahme.


Schweinefleisch

Wegen möglicher, besonders gefährlicher Krankheitserreger wird von der Fütterung rohen Schweinefleisches abgeraten. Schweinefleisch ist jedoch nicht grundsätzlich schädlich für Hunde.


Sekundäre Pflanzenstoffe (Phytamine)

Sekundäre Pflanzenstoffe werden in der Naturheilkunde auch als Phytamine bezeichnet, denen verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt werden. Sekundäre Pflanzenstoffe sind bestimmte chemische Verbindungen, die in Pflanzenzellen produziert werden.


Soja

Soja ist eine einjährige Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Die Frucht wird als Sojabohne bezeichnet und wegen Ihres hohen Eiweißgehaltes von ca. 30-50% in großen Mengen in der Futtermittelindustrie verarbeitet. Allerdings führt der hohe Gehalt an Stachyose und Raffinose in der Sojabohne zu einer schweren Verdaulichlichkeit, was zu erhöhter Gasbildung im Darm führt. Durch Genveränderungen wird versucht, insbesondere den Gehalt des Mehrfachzuckers Stachyose in Soja zu reduzieren.

Siehe auch Pflanzliches Proteinextrakt


Spurenelemente

Siehe Mineralstoffe


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Tierische Nebenerzeugnisse

Siehe Nebenerzeugnisse


Tischfütterung

Die Verfütterung von Essenresten kann je nach Zusammensetzung und Anteil an der gesamten täglichen Futtermenge zu erheblichen gesundheitlichen Problemen beim Hund führen. Die Lebenserwartung von Hunden ist in den letzten Jahrzehnten erheblich gestiegen. Ein maßgeblicher Grund dafür liegt sicherlich darin, dass die „Tischfütterung“ deutlich abgenommen hat. Die Fütterung direkt vom Tisch während der Essenszeit ist aus erzieherischer Sicht nicht empfehlenswert, denn der Hund wird fürs Betteln belohnt, was ihm dann schwer wieder abzugewöhnen ist.


Trächtigkeit

Die eigentliche Trächtigkeit bei Hündinnen beginnt ca. 3 Wochen nach der Befruchtung. Erste Anzeichen sind meist ein erhöhter Schlafbedarf. Nach den ersten Wochen tritt oft Brechreiz auf, das Futter kann verweigert werden und die Milchzitzen bilden sich. Ab ca. 5. Woche sind oft erste Rundungen zu erkennen. Die durchschnittliche Tragzeit beträgt 63 Tage – bei großen Würfen (viele Welpen) etwas kürzer, bei kleinen Würfen etwas länger.


Trinkwasser

Die Wasseraufnahme des Hundes erfolgt über das Futter und zusätzlich über Trinkwasser. Der Wasserbedarf entspricht als Faustregel in ml ungefähr dem Energiebedarf in kcal pro Tag. Zum Beispiel: ein 35 kg schwerer Hund nimmt ca. 1900 kcal täglich zu sich und benötigt somit 1900 ml Wasser pro Tag. Allerdings ist die Wasseraufnahme von zahlreichen Faktoren abhängig, wie von der Umgebungstemperatur, der Nahrungszusammensetzung, der Aktivität des Hundes und eventuell vorliegenden Krankheiten. Wird Trockenfutter (ca. 10% Wasseranteil) gefüttert, so muss der Hund deutlich mehr Trinkwasser aufnehmen als bei Feuchtfutter.

Sauberes, frisches Trinkwasser sollte immer zur freien Verfügung stehen. Es ist eine wichtige Vorraussetzung für Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Hundes.


Trockene Nase

Wenn Ihr Hund ab und an eine trockene und warme Nase hat, so ist das nicht unbedingt ein Hinweis darauf, dass er krank ist. In warmen, schlecht durchlüteten Räumen oder im Sommer bei starker Sonneneinstrahlung ist eine trockene Nase beim Hund keine Seltenheit. Die Nase kann im Laufe eines Tages auf öfter trocken und dann aber auch wieder feucht sein. Wenn die Nase "läuft", sollte die Flüssigkeit durchsichtig sein. Bei gelblichem oder andersfarbigem Sekret oder Bläschenbildung suchen Sie bitte Ihren Tierarzt auf.

Trockenfutter

Trockenfutter wird meist in Folienbeuteln sowie meist als Alleinfutter, aber auch als Ergänzungsfutter bzw. Einzelfutter angeboten. Der Wassergehalt liegt meist zwischen 3-11%, die Haltbarkeit zwischen 12-18 Monaten.

Trockenfutter bestehen produktionsbedingt etwa zu 50% aus z.B. Getreide und Rübentrockenschnitzel. Hinzu können pflanzliche Eiweißträger wie, Sojaprodukte und tierische Rohstoffe (z.B. Fleischmehl) sowie Fette, Öle, Gemüse, Hefen kommen. Trockenfutter werden in verschiedenen Formen (z.B. Pellets, Kroketten) oder Gemischen (Flocken, Pellets) produziert.

Die Herstellung bei hohen Temperaturen führt zu Verlusten an natürlichen Nährstoffen, insbesondere an Vitaminen. Zum Ausgleich und zur Komplettierung des Nährwerts werden synthetische Vitamine und Mineralstoffe, Eiweißhydrolysate und Fette zugegeben. Letztere verbessern gleichzeitig die Schmackhaftigkeit, die durch Aromen noch gesteigert werden kann.

Zu groß bemessene Rationen an energiereichem Trockenfutter führen schnell zu Übergewicht beim Hund. Trockenfutter erleichtert vor allem dem Menschen durch das geringere Transportgewicht den Einkauf oder die Fütterung auf Reisen und ist leicht zu dosieren.


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Übergewicht

Ein Hund gilt als übergewichtig, wenn er mehr als 10% Körpermasse gegenüber dem Durchschnitt gleichgroßer und anatomisch ähnlich gebauter Hunde seiner Rasse hat. Der Körperfettgehalt liegt bei übergewichtigen Hunden bei 30-40% des Körpergewichts, bei normalgewichtigen bei 10-20%.

Die Ursachen sind zwar vielfältig und liegen wie bei allen Eigenschaften und Krankheiten z. T. in den Erbanlagen, zum anderen Teil in den Umweltbedingungen begründet. Grundsätzlich aber verfetten Hunde, wie auch Menschen, immer dann, wenn sie über längere Zeit mehr Energie aufnehmen als sie verbrauchen.

Siehe auch Adipositas und Körpergewicht


Unverträglichkeit

Siehe Futtermittelunverträglichkeiten


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Verstopfung

Bei einer Verstopfung befindet sich sehr fester trockener Kot im Dickdarm, der nur sehr schwer oder auch gar nicht mehr abgesetzt werden kann. Im letzteren Fall kann der Zustand lebensbedrohlich werden und u.U. nur noch durch eine Operation behoben werden.

Ursache für Verstopfungen beim Hund ist meist die Aufnahme größerer Mengen von Knochen (mehr als 20g Frischknochen pro kg Körpermasse am Tag).


Vitamine

Vitamine („Stoffe für das Leben“) sind unentbehrliche organische Reglerstoffe. Sie werden in sehr kleinen Mengen wirksam und sind an über 100.000 Stoffwechselschritten im Körper beteiligt. Sie haben damit Einfluss auf eine große Zahl lebenswichtiger Funktionen wie z.B. die Freisetzung von Energie aus den Nährstoffen, die Knochenentwicklung, die Erhaltung der Zellmembranen, die Blutgerinnung, das Abfangen von freien Radikalen und die Übertragung von Nervenimpulsen.

Es gibt zwei Gruppen von Vitaminen:

- Die fettlöslichen Vitamine A,D, E und K

- Die wasserlöslichen Vitamine der B-Gruppe und das Vitamin C.

Die fettlöslichen Vitamine werden in höherem Maß gespeichert, müssen nicht unbedingt täglich zugeführt werden und können leicht überdosiert werden. Das gilt besonders für die Vitamine A und D.

Die wasserlöslichen B-Vitamine werden kaum gespeichert und schnell ausgeschieden. Dadurch kommt es häufiger zu einem Mangel an diesen Vitaminen. Vitamin C können Hunde selbst synthetisieren und müssen es daher nicht über die Nahrung aufnehmen. Ein leichter Vitaminmangel kann sich z.B. in abnehmender Leistungsfähigkeit, erhöhter Müdigkeit, Infektionsanfälligkeit und Appetitlosigkeit zeigen. Ein höherer, dauerhafter Vitaminmangel äußert sich in drastischeren Symptomen und ist behandlungsbedürftig, bevor es zu schweren gesundheitlichen Schäden kommt.

Neben den Vitaminen, die in den Rohstoffen bzw. Zutaten wie Fleisch, Gemüse etc. in einem ausgewogen zusammengesetzten Futter vorhanden sind, werden den meisten Hundefuttern Vitamine zugesetzt. Die Vitamine A, D und E müssen deklariert werden, wenn sie zugesetzt wurden. Wird der Rezeptur Vitamin A zugeführt und zudem Leber in größerem Anteil verwendet, kann es zu einer Überdosierung von Vitamin A kommen.


Vollkorn

Vollkorn bezeichnet das Getreidekorn (Weizen, Hafer etc.), das mit Schale (Kleie) und Keimling verarbeitet wird. Es werden lediglich Grannen und Spelzen entfernt. In den Randschichten des Vollkorns befindet sich ein Großteil der Ballaststoffe, Vitamine, Öle und Mineralstoffe des Getreidekorns. Ernährungsphysiologisch ist das Vollkorn dem geschälten Korn somit vorzuziehen, da es mehr Nährstoffe enthält. Besonders wertvoll sind die essentiellen Fettsäuren in den Ölen.


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Wasser

Ungefähr 56% der Körpermasse eines erwachsenen Hundes bestehen aus Wasser. Je höher der Fettgehalt des Körpers ist, umso niedriger ist der Wassergehalt. Zu einem kleinen Teil (5-10% des Bedarfs) wird der Hund durch aus den Stoffwechselprozessen entstehendem Wasser versorgt (ca. 13ml Wasser pro 100 kcal umsetzbarer Energie). Im Gegensatz zum Nahrungsentzug führt Wassermangel innerhalb weniger Tage zum Tod. Insofern ist es der wichtigste Nährstoff.

Wasser hat eine Vielzahl von Funktionen. Es ist Lösungsmittel für Substanzen zum Transport im Körper und nötig für chemische Reaktionen sowie für die Regulation der Körpertemperatur. Es gibt dem Körper Form und Elastizität, ist Hauptbestandteil der Körperflüssigkeiten und hält die Lungenbläschen feucht.

Siehe auch Trinkwasser


Weender Analyse

Die Weender Futtermittelanalyse ist ein schnelles und kostengünstiges Verfahren, das weltweit eingesetzt wird, um die Inhaltsstoffe von Futtermitteln bestimmen zu können. Dabei werden keine einzelnen, chemisch fest definierten Nährstoffe, sondern Inhaltsstoffe bzw. Gruppen teilweise chemisch unterschiedlicher Stoffe mit bestimmten Eigenschaften ermittelt. Daher wird im Ergebnis der Weender Analyse z.B. kein Protein, sondern der "Roh"-Nährstoff angegeben.

Die für die Deklaration von Futtermitteln vorgeschriebenen Inhaltsstoffe, die durch die Weender Analyse ermittelt werden, sind:

- Rohasche
- Rohfaser
- Rohfett
- Rohprotein und
- Rohwasser bzw. Feuchtigkeit

Darüber hinaus können auch die Stickstoff freien Extrakstoffe (NfE, entspricht weitgehend den Kohlenhydraten) ermittelt werden. Die Ergebnisse beziehen sich meistens auf die Futtertrockensubstanz (FTS; der Wasseranteil der Zutaten wurde entzogen), nicht auf die Futteroriginalsubstanz (FOS; inkl. dem Wasseranteil der verwendeten Rohstoffe).


Welpen

Der Bedarf an verschiedenen Nährstoffen ändert sich bei Welpen im Verlauf ihrer Entwicklung ganz erheblich. In den ersten drei Wochen werden Welpen gewöhnlich ausschließlich durch die Muttermilch ernährt (sog. Saugwelpen). Besonders wichtig ist, dass der Welpe in den ersten Stunden nach der Geburt ausreichende Mengen der Muttermilch aufnimmt, da diese große Mengen wichtiger Antikörper enthält. Nur in den ersten 24 Stunden können diese Antikörper durch die Darmschleimhaut des Welpen in seinen Körper gelangen.

Die Gewichtszunahmen von Welpen sind erheblich. Schon nach sieben bis neun Tagen ist das Geburtsgewicht verdoppelt und am Ende der zweiten Woche verdreifacht.


Würmer/Wurmbefall

Hunde, die oft und lange Auslauf haben oder rohes Fleisch zu fressen bekommen, haben ein erhöhtes Risiko auf Wurmbefall. Durch regelmäßiges Untersuchen des Kots von Ihrem Hund können Sie einen Wurmbefall leicht feststellen. Insbesondere Bandwürmer können als kleine, helle Gebilde mit bloßem Auge gut erkannt werden. Andere Würmer wie z.B. der Rundwurm oder der Fuchsbandwurm lassen sich leider nicht so einfach erkennen. Zur Behandlung des Wurmbefalls suchen Sie bitte umgehend Ihren Tierarzt mit einer Kotprobe auf.


Wurst

Die meisten Hunde lieben Wurst. Bitte beachten Sie aber bei der Fütterung von Wurstwaren, die für den menschlichen Verzehr produziert sind, dass diese u.a. Pökelsalz zur Haltbarmachung beinhalten und für Hunde regelmäßig bzw. in größerer Menge nicht geeignet sind.


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Zahnerkrankungen/-reinigung/-pflege

Die richtige Pflege der Zähne hilft, Infektionen und vorzeitigen Zahnausfall beim Hund zu vermeiden. Probleme mit den Zähnen oder im Maul können sich durch schlecht riechenden Atem, blutendes Zahnfleisch oder verändertes Fressverhalten bemerkbar machen.

Karies entwickelt sich bei Hunden relativ selten, kann aber bei häufiger Aufnahme zuckerhaltiger Stoffe besonders bei kleinen Hunden durchaus vorkommen. Die häufigsten Probleme entstehen infolge von Zahnsteinbildung.

Für die Vermeidung und zumindest teilweise Entfernung von Zahnstein sind (elastische) Kauprodukte wie z.B. getrocknetes Fleisch geeignet, auf die der Hund längere Zeit herumkaut. Vorsicht bitte bei (nicht elastischen) Knochen: Durch das Zerbeißen können Zahnfrakturen entstehen.

Weichere Zahnreinigungs-„Snacks“ bringen nur Vorteile, wenn der Hund entsprechend lange darauf herumkaut. Werden sie schnell zerbissen, so entsteht kaum ein positiver Zahnreinigungseffekt und es bleibt bei einer Zwischenmahlzeit.

Starke Zahnsteinbildung sollte vom Tierart mit einem Ultraschallgerät entfernt werden, bevor es zu Zahnfleischentzündungen kommt. Wichtig: Putzen Sie bitte Ihrem Hund nicht mit Ihrer Zahnpasta die Zähne. Es gibt spezielle Produkte für Hunde.


Zecken

Zecken sind wie Flöhe Blut saugende Parasiten, die von Hunden vermehrt von Frühjahr bis Herbst von Hecken, Grashalmen etc. im Vorbeilaufen abgestreift werden und so auf ihren "Wirt" gelangen. Sie können beim Hund Krankeiten wie die Babesiose – auch als Hundemalaria bezeichnet –, die Hunde-Anaplasmose sowie die Borreliose und FSME übertragen. Unbehandelt verlaufen diese Krankheiten akut, manchmal sogar tödlich oder verursachen chronische Gelenkerkrankungen. Das Krankheitsrisiko ist im Süden Deuschland höher als im Norden.

Am besten lassen sich Zecken mit einer Zeckengabel entfernen. Achten Sie bitte darauf, die Zecke nicht zu quetschen und vollständig mit Kopf zu entfernen. Verfahren wie z.B. das Verwenden von Öl, um die Zecke abzutöten, sollten vermieden werden. Im Todeskampf der Zecke, wie auch beim Quetschen beim Entfernen mit den Fingern bzw. dem "Abdrehen", werden verstärkt Krankheitserreger injiziert.


Zink

Zink ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen im Stoffwechsel von Proteinen, Nukleinsäuren, Kohlenhydraten und Fetten. Es ist besonders bedeutsam für die Haut, aber auch für Immunabwehr, Wundheilung, Wachstum und Fortpflanzung. Zink wird aus dem Darm resorbiert. Ein großer Teil der Stoffwechselreaktionen, an denen Zink beteiligt ist, findet in der Leber statt. Eine Speicherung von Zink erfolgt im Wesentlichen nur in den Knochen. Zink wird mit dem Kot ausgeschieden und nicht langfristig im Körper gespeichert. Daher ist eine regelmäßige Versorgung mit Zink wichtig.

Zu einem Zinkmangel kann es kommen, wenn in der Nahrung Kupfer oder Kalzium oder auch die aus Getreide stammende Phytinsäure in großer Menge enthalten sind. Auch bei einer Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse wird Zink schlechter verwertet. Bei Zinkmangel ist die Haut trocken und rissig und es kommt zu Pigmentaufhellung und Haarausfall. Auch ein subklinischer Zinkmangel (d.h. ohne erkennbare Anzeichen) kann bereits die Immunabwehrreaktionen reduzieren.

Ein Zinküberschuss ist selten. Allerdings hat ein zu hoher Zinkgehalt des Futters negative Auswirkungen auf die Verwertung von Kupfer und Eisen. Zink-Vergiftungen können durch Aufnahme von z.B. zinkhaltigen Münzen entstehen. Die erkrankten Hunde sind apathisch, fressen nicht und entwickeln eine Anämie.

Der Zinkbedarf für erwachsene Hunde liegt bei ca. 1 mg /kg Körpermasse (KM) am Tag. Einen erhöhten Bedarf haben langhaarige Hunde während des Haarwechsels. Auch bei Störungen der Bauchspeicheldrüsenfunktion besteht ein erhöhter Zinkbedarf. Nach Operationen können etwas höhere Zinkgaben günstig für die Wundheilung sein. Während der Trächtigkeit liegt der Zinkbedarf bei 1,3 und während der Säugezeit bei 3,2 mg/kg KM am Tag. Welpen sollten 2-4 mg/kg KM täglich erhalten. Zulagen von 1-2 mg Zink/kg KM am Tag haben bereits positive Effekte auf den Zustand der Haut und das Haarwachstum.


Zucker(-zusatz)

Zucker bezeichnet alle süß schmeckenden Saccharide (Einfach- und Doppelzucker). Er wird in Deutschland hauptsächlich aus Zuckerrüben gewonnen. Hunde mögen Zucker, daher kann Zucker die Akzeptanz von Hundefutter erhöhen. Die Angabe „ohne Zuckerzusatz“ auf der Verpackung besagt bei Hundefutter, dass kein Zucker separat zugegeben wurde. Das bedeutet allerdings nicht, dass kein Zucker enthalten ist, wenn z.B. zuckerhaltige Rohstoffe wie Zuckerrübenschnitzel verwendet wurden.


Zuckerrübenschnitzel

Zuckerrübenschnitzel sind ein Nebenerzeugnis aus der Zuckerindustrie, d.h. Überreste der Zuckerrübe nach der Zuckergewinnung. Sie werden üblicherweise zu Pellets verarbeitet und an Wiederkäuer verfüttert, aber auch häufig in Hundefutter – vor allem in Trockenfutter, in Feuchtfutter findet man eher Rübenmus – verwendet. Obwohl der Zucker großteils entzogen wurde, sind die Rübenschnitzel noch zuckerhaltig, was sich nachteilig auf die Gesundheit des Hundes auswirken kann. Rübenschnitzel haben wie andere pflanzliche Rohstoffe einen hohen Faseranteil, der sich in der richtigen Menge positiv auf die Darmmotorik auswirkt. Dauerhaft größere Mengen an Zuckerrübenschnitzeln können jedoch zu weichem Kot und Blähungen beim Hund führen.


Zufütterung

Bei Alleinfuttermitteln ist eine Zufütterung von Reis, Nudeln, Flocken, Gemüse oder sonstigen Nahrungsergänzungsmitteln etc. nicht notwendig, um den Hund mit weiteren Nährstoffen zu versorgen. Eine übermäßige Zufütterung kann sogar zu einer Überversorgung führen, die gesundheitlich nachteilige Auswirkungen hat.

Wer ausschließlich Einzelfuttermittel füttert sollte sich gut damit auskennen, damit langfristig keine Fehlversorgungen und damit Mangelerscheinungen beim Hund auftreten. Dabei ist darauf zu achten, dass alle Zutaten in einem ausgewogenen Verhältnis stehen und alle lebensnotwendigen Nährstoffe in ausreichendem Anteil vorhanden sind. Hierbei ist es empfehlenswert, einen in Ernährungsfragen versierten Tierarzt um Rat zu fragen und sich nicht auf Meinungen aus dem Internet zu verlassen.


Zusammensetzung

Dieser Begriff taucht in der Deklaration bei allen Alleinfuttermitteln auf und ist gesetzlich vorgeschrieben. Es gibt dabei zwei Möglichkeiten: Die Zutaten werden einzeln (Einzeldeklaration) oder in Gruppen (Gruppendeklaration) ausgewiesen. In beiden Fällen müssen die Zutaten in absteigender Reihenfolge ihrer Gewichtsanteile angegeben sein, d.h. die Zutat mit dem größten Gewichtsanteil ist als erstes, die mit dem kleinsten als letztes aufzulisten.

Detaillierte Informationen finden Sie hierzu unter „Etiketten-ABC“.


Zusatzstoffe

Für die Futtermittelproduktion werden die gleichen künstlichen bzw. synthetischen Zusätze wie in der Lebensmittelproduktion verwendet, die bei der Futtermitteldeklaration allerdings keine E-Kennzeichnung tragen. Die häufigsten Zusätze sind Vitamine und Mineralstoffe, aber auch färbende Stoffe, die das Futter für den Hundebesitzer optisch attraktiver machen sollen. Dem Hund ist die Farbe wahrscheinlich egal, da er ein anderes Farbspektrum wahrnimmt.

Von den Zusatzstoffen mit Nährstoffcharakter müssen die Vitamine A, D und E sowie das Spurenelement Kupfer und weitere, für die eine Höchstgrenze besteht, deklariert werden, wenn sie dem Futter zugesetzt wurden. Weitere Zusatzstoffe können freiwillig aufgeführt werden. Bei guter Qualität der Zutaten müssen keine künstlichen Vitamine zugesetzt werden.

Von den Zusatzstoffen ohne Nährstoffcharakter müssen Antioxidanzien, Konservierungsstoffe und Farbstoffe angegeben werden. Häufig wird mit der Angabe "Ohne Zusatzstoffe" geworben, obwohl sich dies nur auf den Verzicht auf künstliche Aromen und Konservierungsstoffe bezieht – letztere sind bei sterilisierten Dosen unnötig.